Ritterorden
Heinrich III. der Erlauchte
Herrschaft Aldenburg


Wappenbeschreibung: von Rot und Silber gespalten, vorn und hinten je drei pfahlweise gestellte fünfblättrige Rosen in verwechselten Farben mit grünen Kelchblättern und goldenem Butzen.

Welches Gebiet mit dem Namen der Herrschaft Aldenburg bezeichnet werden soll, bleibt ungewiss. Sicher ist lediglich, dass damit nicht die Grafschaft Altenburg (Kr. Altenburg) gemeint sein kann. Petrus Albinus - und in seinem Gefolge wohl auch Horm — bezieht ihn auf Merseburg, wo an den ältesten Befestigungsteilen, einer karolingischen Burg, der Name Altenburg haften geblieben ist. Um 910 war Altenburg zum größten Teil in den Händen eines Herrn Erwin, dessen Tochter Hatheburg König Heinrich I. heiratete. Den so ererbten Besitz baute Heinrich zielstrebig zu einem reichen Gutskomplex aus, der sich noch im 12. Jahrhundert im königlichen Tafelgüterverzeichnis nachweisen ließ.

Nicht ganz unwahrscheinlich dürfte auch die Gleichsetzung mit Altenberga (Kr. Jena) sein. In Zedlers Universallexikon wird es als „Altenberge oder Aldenberg, uralte Herrschaft in Thürin­gen, ohnweit Jena" aufgeführt und ausdrücklich als ehemaliges altenburgisches Lehen bezeich­net. Es handelte sich dabei um den Stammsitz eines Zweiges der Burggrafen von Orlamünde, die seit 1266 unter den Vasallen der Grafen von Orlamünde erschienen. Nach dem Grafenkrieg, d. h. nach 1345, wurden sie Lehensträger der Wettiner, an die der letzte Burggraf1393 die Herr­schaft Altenberga verkaufte.

Auch ein zunächst vielversprechend erscheinender Anhaltspunkt, das Problem mit Hilfe der Heraldik zu lösen, hilft letztlich nicht weiter. Es fällt nämlich auf, dass das Wappen der Herr­schaft Aldenburg mit dem des alten coburgischen Münzmeistergeschlechts, der Herren von Rosenau, identisch ist. Außer im Coburger Raum waren diese auch in Thüringen um Gotha,* reich begütert. Nirgends findet sich jedoch eine Beziehung zu einer Herrschaft Aldenburg oder ähnlichen Namens. (Da die Rosenau niederadeliger Herkunft waren, konnten sie ohnedies nicht die Inhaber sein.) Ob sich mit der Rose im Wappen der Grafschaft Altenburg und deren Lehenshoheit über die Herrschaft Altenberga eine beweiskräftige Verbindung konstruieren ließe, bedürfte einer eingehenderen Untersuchung.

Quellen: Historische Stätten XI, S. 322-327 u. IX, S. 5 (Überprüft wurden auch: IX, S. 5 f. - Altenbergen, Kr. Gotha -; VIII, S. 2 f. — Altenberg, Kr. Dippoldiswalde —; XI, S. 9 — Altenburg, Ortsteil von Naumburg, Kr. Naumburg —); Bieder­mann Nr. 54 („Aldeburg"); Horm S. 60; Siebmacher I, S. 135 u. Taf. 89 sowie III, S. 18 u. Taf. 13 sowie I, S. 1 f. u. Taf. 1 (magdeburgisches Rittergeschlecht von der Aldenburg mit einem Wappensiegel von 1379: ein oben von drei und unten von zwei Rosen begleiteter Balken); Kneschke Bd. 1, S. 44 u. Bd. 7, S. 575; Zedier Bd. 1, Sp. 1539; Albinus S. 268 f.